Die Highlights rund um Port Elizabeth

«oder: Südafrika mit dem Mietwagen Teil I»

Wie wir auf Port Elizabeth als Reiseziel gekommen sind? Man nehme zwei entscheidungsunfreudige Menschen und bald anstehende Sommerferien, in denen es natürlich auf Reisen gehen soll. Haben wir das Wort „entscheidungsunfreudig“ erwähnt? Herzlich willkommen im Leben von Beni und Lisa. Oder anders ausgedrückt: „Wie lange kann man brauchen, um sich auf ein Reiseziel festzulegen?“

Eigentlich haben wir ja immer zig Pläne und Ziele im Kopf. Eigentlich. In diesem Jahr haben wir es tatsächlich nicht geschafft, uns bei Zeiten auf eine Destination festzulegen. Während wir lange von einem Roadtrip durch Europa sprachen, dabei aber auch nicht so genau wussten, durch welches Land oder welche Länder wir dabei fahren wollen, schwankten wir zwischendurch auch zwischen Flügen nach Kalifornien oder Bali. Kurzerhand wurden dann aber doch die ersten Übernachtungen in der Schweiz gebucht und eine Route ausgearbeitet, die auch nach Italien und Slowenien führen sollte.

Während wir uns einredeten, dass genau das die beste Reiseentscheidung sei und uns gegenseitig zu verbieten versuchten, nach Flügen zu suchen, war irgendwie doch schnell klar: Glücklich macht uns diese geplante Reise im Moment nicht so ganz. Tatsächlich, gerade einmal drei Wochen vor Beginn der Ferien (an die wir ja reisetechnisch gebunden sind, wie du weißt), haben wir ausgesprochen, was doch schon klar war. Nein, Europa soll es doch nicht sein. Nicht, weil wir uns nicht für diese Länder interessieren. Im Gegenteil. Die ausgearbeitete Route möchten wir fahren. Aber eben nicht jetzt.

Nun legten wir uns auf ein Ziel fest, an das wir bereits vor drei Jahren unser Herz verloren haben. So richtig. Südafrika! Den Flugpreisen zum Trotz buchten wir unsere Flüge nach Port Elizabeth. Morgens, vor der Arbeit, erst knapp zwei Wochen vor Reiseantritt. Noch keine Flugbuchung, die wir jemals getätigt haben, hat uns so unendlich viele Freudentränen beschert, wie diese. Glücksgefühle hoch 10 (oder 100 oder 1000?!). Wie viele Freudentränen während der Zeit in Südafrika hinzukamen, können wir nicht sagen. Es waren viele. Sehr viele.

Soweit zu der Vorgeschichte unserer Sommerferienreise. Da du diesen Beitrag aber wahrscheinlich liest, um dir Tipps für deine Südafrika-Route zu holen, wollen wir dir unsere Roadtrip-Stopps nun verraten.

Der erste Teil unserer Südafrika-Reihe handelt von unseren Erlebnissen in und um Port Elizabeth. Den Link zum zweiten Teil unseres Road-Trips entlang der Garden Route, einer der schönsten Küstenstraßen der Welt, findest du am Ende des Beitrags.

Port Elizabeth – Willkommen in Südafrika (1 Nacht)

Um ehrlich zu sein, haben wir uns von Port Elizabeth nichts Besonderes erwartet.  Die Stadt am Indischen Ozean bietet sich jedoch perfekt als Ausgangspunkt für Trips entlang der Garden Route an. Da wir einen Nachtflug hatten und wussten, dass wir am frühen Nachmittag bei unserer Unterkunft sein würden, haben wir entschieden, dass eine Nacht dort reichen würde. Es gab nicht viel, was wir unbedingt sehen wollten. Aber dem Leuchtturm mit der riesigen Mosaikfläche davor, dem wollten wir gerne einen Besuch abstatten.

Nach einer Dusche und einer kleinen Stärkung machten wir uns auf den Weg dorthin. Etwas verwundert waren wir zwar darüber, dass unser Navi als Fahrzeit 40 Minuten zum Leuchtturm angab, haben aber keinen zweiten Gedanken daran verschwendet und fuhren los. Bei der Ankunft wurde uns recht schnell klar – es gibt hier zwar einen Leuchtturm, aber nicht den, zu dem wir wollten. Ein paar Meter weiter stellten wir fest, dass diese Verwechslung nicht hätte besser sein können. Wir hatten den Strand samt Leuchtturm nämlich komplett für uns alleine. Während die Sonne langsam unterging, beobachteten wir einen Hai im Wasser und gingen dabei über den für uns schönsten Muschelstrand aller Zeiten. So viele große und dazu intakte Muscheln auf einem Haufen! Traumhafter hätte der erste Abend in Südafrika nicht sein können.

Port Elisabeth Leuchtturm

Muscheln im Sand

Sonnenuntergang am Meer

Sonnenuntergang am Meer

Der Leuchtturm mit dem Mosaik, auf den wir es übrigens abgesehen hatten, stellte sich dann als Visitor Center heraus, welches wir am nächsten Morgen auch noch besuchten.

Port Elisabeth Visitor Center

Blick über Port Elisabeth

Roadtrip Südafrika

Port Elisabeth Kunstwerk

Info:

  • Leuchtturm am „Cape Recife“
    Eintritt pro Auto: 80 Südafrikanische Rand (ca. 5 Euro)Auto vor dem Zufahrtstor parken und zu Fuß zum Strand laufen ist              möglich (ca. 1 km)
  • Visitor Center: „The Donkin Reserve”

Addo Elephant National Park (2 Nächte)

Wer einmal Tiere in der freien Wildbahn beobachten konnte, wird sofort zustimmen, dass dies etwas wahnsinnig Tolles ist. Gerade in Südafrika gehört eine Safari einfach dazu. Vor drei Jahren haben wir uns den Traum einer Safari im Krüger Nationalpark erfüllt. Dieses Jahr suchten wir einen Nationalpark, der in unmittelbarer Nähe zur Garden Route lag. Resultat der Suche war der „Addo Elephant National Park“. Wie der Name bereits sagt, ist dies ein Park, in dem vor allem Elefanten zu finden sind. Mit der Tatsache, dass wir Giraffen und Nashörner dort vergeblich suchen würden, konnten wir leben, da wir im „Krüger Nationalpark“ das große Glück hatten, die kompletten Big Five Südafrikas zu Gesicht zu bekommen.

Da Übernachtungen im Park selbst relativ teuer sind, empfehlen wir, im Ort Addo zu schlafen. Hier gibt es einige wirklich nette Unterkünfte mit Selbstverpflegungsmöglichkeit.

Wir empfehlen grundsätzlich, wenn du eine Safari planst, bei der du selbst durch den Park fahren möchtest, dass du bei der Buchung eines Mietautos darauf achtest, nicht das kleinstmögliche zu nehmen. Ein SUV bietet sich durch die höhere Sitzposition besser zur Tiersichtung an.

Wilde Tiere hautnah

In den „Addo Elephant National Park“, der sich über eine Fläche von 1.640 km² erstreckt, kannst du durch zwei Eingänge fahren. Wir haben uns am ersten Morgen für das „Matyholweni Rest Camp“ entschieden, am zweiten Morgen das „Storms River Mouth Rest Camp“ gewählt. Zweiteres war relativ überlaufen, während die Einfahrt über das „Matyholweni Rest Camp“ dagegen fast schon einsam war.

Dementsprechend waren wir am ersten Tag auf vielen Strecken auch fast alleine unterwegs, was eine Safari für uns noch besonderer macht. Nach zwei Tagen, an denen wir stundenlang mit durchschnittlich 20 km/h durch den Park getuckert sind, waren wir um unzählige wundervolle Momente reicher. Babyelefanten, die mit Warzenschweinen Fangen spielen, Elefantenherden, die das Auto einkreisen, Zebras, die sich in der Morgensonne wärmen, Mistkäfer, die unfassbar langsam Mistkugeln über die Straße rollen, Strauße, die ihren Kopf in die Erde stecken, Büffel, die den Weg versperren, Schakale, die Reißaus nehmen, viele Arten an Wild mit verrücktesten Geweihen auf dem Kopf und Löwen, die sich nicht sehen lassen. Tierleben, wie sie sein sollen. Ohne Käfig, ohne Zaun, ohne Glasfront.

Zebraherde im Addo Park

Baby Warzenschwein

Südafrika Road Trip

Als unser Lieblingsrundweg stellte sich der „Ngulube Loop“ heraus, auf dem wir an beiden Tagen sehr viele Tiere zu Gesicht bekommen haben. Vor allem das „Ngulube Wasserloch“ können wir empfehlen. In unserem Fall waren an den weiteren Wasserlöchern im Park im Vergleich relativ wenige Tiere zu sehen.Babyelefant im Addo Park

Zebras am Wasserloch

Wasserbüffel Nahaufnahme

Elefantenherde im Addo Park

Info:

Eintritt Addo: 275 Südafrikanische Rand (ca. 18 Euro pro Person und Tag)

Etwas, das uns wirklich am Herzen liegt, muss hier noch gesagt werden. Natürlich gibt es entlang der Garden Route einige weitere Parks und Game Reserves. Bevor du dich entscheidest, wo du deine Safari machen möchtest, erkundige dich auf der Website oder auf bekannten Urlaubsforen. Siehst du Bilder, auf denen Touristen Löwen, Leoparden oder andere Tiere in der Hand oder an Leinen halten und für ein Foto posieren – lass die Finger davon. Denk bitte daran: Eine Safari bedeutet, die Tiere in der freien Wildbahn zu beobachten!

Jeffrey`s Bay (1 Nacht)

Jeffrey’s Bay ist ein südafrikanisches Surferörtchen wie aus dem Bilderbuch. An sämtlichen Strandabschnitten lassen sich Surfer in den (wohlgemerkt eiskalten) Wellen beobachten. Der wohl bekannteste Strand ist der „Supertube Beach“, an dem man im Übrigen auch prima Muscheln sammeln kann.Garden Route

Der schönste Strand der Garden Route

Garden Route

Ein Ausflug führte uns von Jeffrey’s Bay zum „Cape St. Francis“. Hier steht ein wunderschöner Leuchtturm an den Klippen.
An der Felsenküste von Jeffreys Bay

Drohnenaufnahme der Küste vor Jeffreys Bay

Wir haben Port Elizabeth und die vielen schönen Orte, die es um sich sammelt, total unterschätzt. Bei unserem nächsten Besuch werden wir auf mindestens zwei Extra-Tage einplanen.

Hier kommst du nun zum zweiten Teil unserer Route durch Südafrika.